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Ich war gestern auf einem KI-Vortrag von Bernd Klehr in Zürich, bei dem die „Vorteile“ von generativer KI präsentiert wurden. Mit Erschrecken verfolgte ich die Begeisterung im Raum – denn 90 % der gezeigten Beispiele waren zwar nett gemeint, aber letztlich fehlerhafte Spielereien ohne echten Mehrwert.
Doch was mich noch mehr schockierte: Kein einziges Wort über den Energieverbrauch von KI. Niemand sprach darüber, dass jedes ChatGPT-Gespräch, jedes Midjourney-Bild, jede Grok-Anfrage gewaltige Mengen Strom verschlingt. Die meisten Zuhörer:innen wurden also nicht einmal sensibilisiert und werden munter weiter drauflos prompten.
🔌 Hier ein paar harte Fakten, die selten erwähnt werden:
Der Stromverbrauch von grossen KI-Modellen wie ChatGPT (OpenAI), Gemini (Google), Grok (xAI) oder Midjourney ist enorm – nicht nur beim Training, sondern auch im laufenden Betrieb. Hier sind einige Beispiele mit Schätzungen zum Energieverbrauch:
1. ChatGPT (OpenAI) – Stromverbrauch und Kosten
Laut Schätzungen von Forschern verbraucht der tägliche Betrieb von ChatGPT (GPT-4) etwa 1 Gigawattstunde (GWh) Strom pro Tag. Das entspricht ungefähr dem täglichen Stromverbrauch von 33.000 US-Haushalten.
💡 Grobe Rechnung für GPT-4:
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Eine einzelne ChatGPT-Anfrage soll ca. 2,9 Wattstunden (Wh) Strom benötigen.
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Täglich verarbeitet ChatGPT geschätzt 200 Millionen Anfragen.
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Das ergibt ca. 580 Megawattstunden (MWh) pro Tag – also mehr als 1 GWh pro Tag, wenn man Serverkühlung und Infrastruktur mit einrechnet.
💰 Kosten: Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 0,10 USD/kWh liegen die täglichen Kosten für den Stromverbrauch von ChatGPT bei 100.000 bis 150.000 USD.
📌 Quelle:
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Schätzungen basierend auf Daten von SemiAnalysis & Hugging Face
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Artikel: „How much electricity does ChatGPT use?“ – SemiAnalysis
2. Gemini (Google) – Googles KI-Gigant
Google ist bekannt für seine extrem energieintensiven Rechenzentren. Ihr KI-Modell Gemini läuft auf Google Tensor Processing Units (TPUs), die angeblich effizienter sein sollen als herkömmliche GPUs. Dennoch dürfte der Stromverbrauch ähnlich hoch sein wie bei ChatGPT.
Google selbst hat für 2022 einen Gesamtenergieverbrauch von 18,3 Terawattstunden (TWh) angegeben – eine Steigerung um 17 % im Vergleich zum Vorjahr, vor allem wegen KI.
📌 Quelle:
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Google Umweltbericht 2023: Google Sustainability Report
3. Grok (xAI / Elon Musk) – KIs auf Twitter/X
Elon Musk hat für Grok angekündigt, 10.000 Nvidia H100-GPUs einzusetzen. 💡 Zum Vergleich:
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Jede H100-GPU verbraucht ca. 700 Watt pro Stunde.
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Bei 10.000 GPUs sind das 7 Megawatt pro Stunde.
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Pro Tag macht das 168 Megawattstunden (MWh).
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Das entspricht etwa dem täglichen Stromverbrauch von 5.500 Haushalten.
📌 Quelle:
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Nvidia Datenblatt für H100-GPUs
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Schätzungen von The Information & Reuters
4. Midjourney – KI-Bildgenerierung & hoher Verbrauch
Midjourney ist besonders spannend, weil KI-Bildgenerierung extrem rechenintensiv ist. Jede generierte KI-Grafik nutzt leistungsstarke GPUs, die viel Strom verbrauchen.
💡 Schätzungen:
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Eine einzige Midjourney-Anfrage kann 10–15 Wattstunden (Wh) verbrauchen.
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Midjourney soll über 1 Million Bilder pro Tag generieren.
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Das ergibt 10–15 Megawattstunden (MWh) täglich, also den Stromverbrauch von etwa 500 Haushalten pro Tag.
📌 Quelle:
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Nvidia-GPU-Leistungsdaten
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Midjourney-Nutzerstatistiken von Discord
Fazit: KI ist ein Energiefresser
Die Zahlen zeigen: KI ist nicht nur ein technologisches Wunder, sondern auch ein enormer Stromfresser. Ob ChatGPT, Gemini, Grok oder Midjourney – diese Systeme verbrauchen pro Tag so viel Energie wie tausende Haushalte.
Das stellt die Frage: Sind all die Spielereien und digitalen Assistenten den ökologischen Preis wert? 🌍💡
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🚀 Ist das der Preis für digitale Spielereien?
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Foto von Fré Sonneveld auf Unsplash
